01
Tag 1
Abfahrt
Wir starten unsere Reise ins südliche Österreich am frühen Morgen und machen etwa auf der Hälfte der Tagesetappe Halt beim schönen Städtchen Büdingen in der Wetterau. Dort empfängt uns die Gartenarchitektin Anette Schött und zeigt uns den Garten Kölsch, der jahrzehntelang von Edith Kölsch gepflegt wurde und, anders als ihr Wohnhaus, erhalten blieb. Seit zwanzig Jahren wird er von Büdinger Bürgern betreut und ist bei Staudenfreunden über die Grenzen des Wetteraukreises bekannt. Von dort nehmen wir Kurs auf unser Hotel in Regensburg.
02
Tag 2
Traunviertel
Auf dem Weg in die Steiermark statten wir zur Mittagszeit Familie Klinglmüller im Traunviertel einen Besuch ab. Ihr Garten ist für die Gestaltungsvielfalt und die Sammelleidenschaft seiner Besitzer bekannt geworden. Auf der Führung durch Franz Klinglmüller werden wir erleben, wieviel Herzblut in diesem Kleinod steckt. Rund drei Stunden nach dem Abschied werden wir in Graz eintreffen, wo wir die kommenden Nächte verbringen.
03
Tag 3
Die hängenden Gärten der Sulamith
Sulamith, was nicht weniger als „die Makellose“ bedeutet, ist die Namensgeberin des ersten Gartens in der Steiermark – „Die hängenden Gärten der Sulamith“. Sissy Sichart hat den von ihr an einem Hang angelegten Gärten nach der Straße genannt, an der sie liegen. Wir werden ein privates Refugium der ganz besonderen Art kennenlernen. Am späten Mittag werden wir wieder in Graz sein. Die Kulturhauptstadt des Jahres 2003 ist es wert, besser kennengelernt zu werden als nur als Hotelstandort. Daher werden wir zunächst eine Führung auf und über den Schlossberg im Zentrum genießen und viel über die Stadt erfahren. Danach ist Zeit für eigene Erkundungen in der Altstadt, die auch durch spektakuläre Bauprojekte bekannt geworden ist.
04
Tag 4
Philemons Garten
Ebenso verheißungsvoll wie Die Hängenden Gärten der Sulamith klingt Philemons Garten – das Paradies von Bernhard Strohmaier. Sein Exotengarten ist in ganz Österreich ein Begriff geworden. Am Ende der Führung durch die zweieinhalb Hektar drängt sich die Frage auf, ob es eine Pflanze gibt, die hier nicht irgendwo wächst. In einem Nachbardorf erwartet uns Irmgard Scheidl, die mit ihrem Garten beispielhaft für die Gartenkultur der Steiermark steht. Die Idee, möglichst viel Natur im Garten zuzulassen, hat sich in diesem Teil Österreichs zu einem selbstverständlichen Bewusstsein entwickelt, und die Besitzerin wird ihre Philosophie vom richtigen Gärtnern anschaulich darlegen. Nicht nur für Naturgärten ist die Steiermark bekannt, auch für Gaumenfreuden. Daher haben wir Ziele ins Programm aufgenommen, bei denen Nase und Zunge angesprochen werden, was bei „GöllesBrand&Essig“ definitiv der Fall ist. Hier werden wir eine Erlebnisführung und Verkostung genießen.
05
Tag 5
Vom Hügel
Eine Gärtnerei der ganz besonderen Art hat Margit de Colle in Eichkögl aufgebaut. Bekannt, ja fast berühmt wurde die Gärtnerei „Vom Hügel“ mit ihren Bio-Schnittblumen, einer bei der Gründung vollkommen neuen Idee. Wir werden bei unserem Besuch nicht nur zahllose Herbstblüher durchstreifen, in einen Dahlienrausch kommen, sondern auch hinter die Kulissen dieses Unternehmens geführt, das mehr bietet als nur Schnittblumen. Ganz in der Nähehaben sich Franziska Skoff und ihr Mann Markus mit ihrer Kleinlandwirtschaft, einem Naturgarten, dem Genussladen und dem Hofcafé ihren Lebenstraum von einem gesunden und arbeitsreichen Leben erfüllt. Auf dem Gelände von „Die Amtmann“ gibt es auch Appartements … Nach der Mittagspause beim Amtmann geht es wieder zu einer Genuss-Destination. Bei der Ölmühle Hartlieb steht das berühmte steierische Kürbiskernöl im Mittelpunkt, das uns auf einer Führung durch die Mühle bekannt gemacht und mit kleinen Häppchen schmackhaft gemacht wird.
06
Tag 6
Schloss Gamlitz
Im Garten von Renate Polz in Graßnitzberg herrscht teilweise mediterranes Flair. Spätestens hier stellen wir fest, wie weit südlich die Steiermark reicht und wie passend uns die schlanken Zypressen vorkommen. Hier liegt Österreich zwischen Slowenien und Italien. Die Verbindung von Garten und Weindomäne stellt das Besondere an diesem Garten dar. Wer in der Steiermark Urlaub macht, sollte sich auch dem Thema Wein widmen. Daher fahren wir ins nicht weit entfernte Schloss Gamlitz, ein wunderschöner Ort, dessen Weinkeller vom Gatten von Renate Polz verwaltet wird. Hier werden wir eine Weinkellerführung mit anschließender Verkostung bekommen. Am frühen Nachmittag werden wir wieder in Graz eintreffen und Zeit für eigene Wege durch die Stadt haben.
07
Tag 7
Passau
Wir verlassen Graz und nehmen Kurs auf Passau. Nicht weit entfernt von der Stadt an Donau, Inn und Ilz liegt die Staudengärtner Sarastro, eine der bekanntesten im deutschsprachigen Raum. Christian Kress hat sich einen Namen gemacht für seine Reisen nach Osteuropa, von denen er immer neue Arten mitbringt und von seiner Gärtnerei aus in die Gartenwelt entlässt. Auf der Führung durch die Gärtnerei wird er uns auf ganz spezielle und empfehlenswerte Pflanzen aufmerksam machen. Der Schaugarten gehört zu den interessantesten der ganzen Branche. Am Nachmittag werden wir in Passau ankommen und noch Zeit haben zum Schlendern durch die Altstadt.
08
Tag 8
Heimfahrt
Die Rückfahrt von Passau nach Mönchengladbach wird aufgelockert durch einen Besuch der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Hier sind wir mit dem Gartenbauingenieur Klaus Körber verabredet, der sich einen Namen gemacht mit dem Testen von Bäumen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Der Begriff „Klimabäume“ ist aus dem Sprachgebrauch der professionellen Pflanzenverwender nicht mehr wegzudenken und geht zurück auf die Forschungen in Veitshöchheim. Körbers Quartiere stellen den bewurzelten Beweis für die Klimatauglichkeit diverser Laubgehölze dar, unser Besuch wird voller überraschender Neuigkeitensein und im Hochherbst in einem wahren Farbfeuerwerk stattfinden. Damit geht die Reise nach Österreich langsam zu Ende, einer Reise in einen Teil des Nachbarlandes, der völlig neue Facetten des Alpenstaates offenbart hat.